artegic denkt Customer Engagement neu
artegic (jetzt: Elaine), gegründet u.a. von Stefan von Lieven, ist ein führender Anbieter für Customer Engagement. Ihre Software unterstützt Unternehmen dabei, relevante Kommunikation über E-Mail, Mobile und Push-Kanäle aufzubauen und so Kundenbeziehungen nachhaltig zu stärken. Erfahre in diesem Interview mit Stefan, wie er sein Unternehmen mit Hilfe des scale up Inhouse Programms zum erfolgreichen Exit gebracht hat.
Der Moment, in dem artegic merkte: Wachstum braucht mehr als gute Tools
Zu Beginn war artegic ein klassisch gebootstrapptes Unternehmen, getrieben von Motivation, aber auch mit typischen Wachstumsgrenzen. Stefan stieß schließlich auf das Buch Scaling Up:
„ Ich bin irgendwann auf das Buch von Verne Harnisch gestoßen, Scaling Up, und fand das großartig. Ich finde das wirklich faszinierend, weil es sehr dicht und wertvoll und gleichzeitig auf eine pragmatische Art und Weise informativ geschrieben war. Ganz im Gegensatz zur meisten anderen US-amerikanischen Business-Literatur, die eher blumig und wolkig geschrieben ist. Das fand ich klasse. Ich habe begonnen, einige Sachen davon umzusetzen.“
Stefan betont, dass Scaling Up weit mehr ist als eine Sammlung von Tools und Wissen – es ist vor allem ein Transformationsprojekt, das die gesamte Company in Richtung Skalierung bewegt. Genau das war der Punkt, an dem Stefan für seine Firma artegic entschied, nicht nur das Buch zu verteilen und alleine mit den Tools zu arbeiten, sondern sich Hilfe dazuzuholen.
Für Stefan machte das einen entscheidenden Unterschied: Scaling Up vermittelt nicht nur Methoden, sondern stößt eine echte Transformation an – beginnend beim Management-Team. Alle, inklusive des Gründers, müssen sich verändern, um diesen Prozess zu gestalten und die Veränderung ins Unternehmen zu tragen. Ein Coach mit Erfahrung in der Anwendung des scale up Frameworks, der weiß, wo Unternehmen auf Stolpersteine stoßen, ist in diesem Prozess extrem wertvoll.
So startete artegic mit dem scale up Inhouse-Programm und ließ sich vier Jahre lang intensiv durch scale up Coach Jean-Marc begleiten. Die Entscheidung war ein Wendepunkt, denn durch die externe Perspektive entstand Klarheit, Struktur und ein gemeinsamer Mindset-Shift im Führungsteam.
Welche Veränderungen artegic vor dem Exit den entscheidenden Schub gaben
2016 holte artegic den ersten Investor an Bord, um den Cap Table zu bereinigen und das Wachstum zu beschleunigen. Der große Schritt kam mit der Transformation hin von einer Asset-Based Consulting Company zu einer reinen Product Company – ein Prozess, der durch scale up entscheidend gestützt wurde. Mit klarer Strategie, fokussierten KPIs und einem starken Führungsteam gewann artegic nicht nur an Geschwindigkeit, sondern auch an Reife. Für Investoren war sichtbar: Hier arbeitet ein Management-Team mit Struktur, klaren Milestones und einer gemeinsamen Sprache. Das erhöhte die Glaubwürdigkeit und Attraktivität erheblich – und war ein Schlüssel, den erfolgreichen Exit zu realisieren.
Stefan betont:
„scale up hat extrem geholfen – neben der Fokussierung auf das Produkt – das Team aufzubauen, Prozesse zu orchestrieren, KPIs zu schärfen, Core Values zu etablieren, unseren ICP und USP klar herausarbeiten. Milestons auf 3- und 1-Jahres, Quartals-, Monats- und Wochenebene zu definieren. Das hat eine enorme Struktur und Traction gebracht. Der Effekt war deutlich messbar: Nachdem wir das scale up Framework richtig etabliert hatten, hatten wir fast 40 % Continuous Growth. Das ist ein Effekt, den man aus dieser Klarheit und der Fokussierung und den richtigen Köpfen und einer klaren Strategie sehen kann.“
Was ein klares Framework für den Austausch mit Investoren bewirkt
Stefan ist überzeugt, dass scale up auch im Umgang mit Investoren ein enormer Vorteil ist. Er sagt, scale up sei eine bekannte Methodik, die sofort signalisiere, dass ein Unternehmen und sein Management-Team eine gewisse Reife besitzen und sich ernsthaft mit Wachstum und Struktur beschäftigen. „Wenn alle im gleichen Vokabular und mit denselben Denkweisen arbeiten, man sofort sagen kann: Das ist unser Quartalsziel, hier stehen wir, das ist unser Ziel fürs Jahr und das sind die Maßnahmen – dann ist man viel schneller und überzeugender auskunftsfähig.“
Genau das helfe im Gespräch mit Investoren: „weil Investoren nicht nur eine Idee kaufen, sondern vor allem das Team und den Glauben daran, dass dieses Team auch umsetzen kann, was da versprochen wird“, meint Stefan. Dass diese Methodik in Investorenkreisen anerkannt ist, zeigt für ihn ein Beispiel aus der Praxis: „Unser jetziger Owner hat einen Beirat, der viel mit Companies und Startups arbeitet. Es gibt zwei Bücher, die alle Companies von ihm bekommen – und eines davon ist Scaling Up. Das ist wirklich die Bibel für alle, die ihre Company auf Wachstum umbauen wollen.“, sagt Stefan.
Mit Core Values, Topgrading und dem Growth Canvas zu mehr Klarheit und Fokus im Unternehmen
Mit scale up gewann artegic nicht nur Struktur, sondern auch eine neue Geschwindigkeit im Wachstum. Besonders die Einführung von Core Values, die Anwendung von Top-Grading und der Growth Canvas brachten Fokus, Klarheit und ein gemeinsames Vokabular ins Unternehmen. Die Meetingstrukturen – von Dailies über Weeklies bis hin zu Quartals-Workshops – machten die Zusammenarbeit effizienter und verbindlicher. So konnte das Team Verantwortlichkeiten klar definieren, Prozesse sauber aufsetzen und schneller Entscheidungen treffen.
Stefan beschreibt das Zusammenspiel so:
„scale up ist kein einzelnes neues Tool – spannend ist, dass alles ineinandergreift und die richtige Flughöhe hat. Für uns waren besonders Top-Grading und Core Values entscheidend. Wir konnten dadurch wirklich sehen, wo einzelne Personen stehen – sowohl kulturell als auch in der Performance – und sie gezielt weiterentwickeln. Der Growth Canvas war unser gemeinsames Strategie-Papier: Jeder wusste, was wir verkaufen, an wen, was unsere KPIs sind und welche Ziele wir auf Quartal-, Jahres- und Drei-Jahres-Ebene haben. So wurden Entscheidungen nie zufällig, sondern waren immer ableitbar auf unsere Strategie.“
Wie artegics Klarheit neue Talente anzog und Strukturen wachsen ließ
Neben dem Wachstum und dem Exit erlebte artegic auch intern große Fortschritte. Die Klarheit im Unternehmen zog neue Talente an und machte Recruiting leichter. Ein messbarer Beweis für den Erfolg: Im 4D-Assessment stieg artegic von –10 auf +28 innerhalb von zwei Jahren – ein gewaltiger Sprung in Struktur und Exekution.
Für Stefan persönlich bedeutete scale up, Schritt für Schritt aus dem operativen Tagesgeschäft herauszutreten und Verantwortung an eine zweite Führungsebene abzugeben. So konnte er sich stärker auf die strategische Weiterentwicklung konzentrieren – ein entscheidender Schritt, um artegic auf die nächste Ebene zu bringen.
Stefan erklärt:
„Ein wesentlicher Schritt war der Aufbau einer zweiten Führungsebene. Dadurch konnte ich mich aus dem Operativen zurückziehen. Früher hatte ich diese Feuerwehrhauptmann-Funktion, immer eingreifen zu müssen. Aber das ist ein Wachstumsblocker. Heute weiß ich: Die richtigen Menschen treffen an den richtigen Stellen die besseren Entscheidungen.“
Die Rolle des Coaches – Jean-Marc als Wegbegleiter
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war die Begleitung durch Coach Jean-Marc. Er brachte nicht nur fundiertes Methodenwissen ein, sondern auch eigene Management-Erfahrung und die Fähigkeit, das Team weiterzuentwickeln. Durch die regelmäßigen Quartals-Sessions konnte sich das Führungsteam aus dem Tagesgeschäft lösen und am Unternehmen arbeiten. Jean-Marc stellte die richtigen Fragen, forderte heraus und förderte persönliche Weiterentwicklung. Seine Kombination aus Expertise und Empathie machte ihn zu einem wertvollen Sparringspartner – und zu einem Coach, der das gesamte Team nachhaltig prägte.
Stefan sagt über Jean-Marc:
„Jean-Marc ist ein extrem erfahrener Manager. Er wusste, welches Werkzeug in welchem Moment sinnvoll ist – und wann man etwas vielleicht noch nicht braucht. Er hat nicht nur Tools vermittelt, sondern uns als gesamtes Team, inklusive mir, weiterentwickelt. Das ist etwas, was man mit dem Buch und Motivation allein nicht schafft – man braucht jemanden, der danebensteht. […] Und Jean-Marc ist auch ein extrem sympathischer Mensch. Insofern hat es auch sehr gut geholfen, wenn es mal darum geht, auch auf der persönlichen Ebene die einzelnen Personen weiterzuentwickeln.“
Für wen ist scale up das Richtige?
Am Ende des Gesprächs hat Stefan eine klare Botschaft für andere Unternehmer: Jeder sollte sich bewusst machen, was das eigene Ziel ist – ob Rentenmodell, Nachfolge oder Exit. Wer aber Wachstum will, braucht Klarheit, Struktur und ein Team, das diesen Weg mitgeht. Hier sei scale up der perfekte Partner. Denn die Methode ist mehr als Tools – sie bringt einen Mindset-Shift, der Unternehmen transformiert.
„Ich empfehle scale up jedem, der Bock auf Wachstum hat. Ich glaube, dass die allermeisten diese Unterstützung gebrauchen können – entweder um Klarheit in der Arbeitsweise und im Alltag zu bekommen, was ja auch viel mit Transparenz und Commitment der Menschen zu tun hat, oder um wirklich Wachstum zu wollen, um diese Transformation und diesen Mindset-Shift zu vollziehen – hin zu: Wir wollen wirklich Wachstum und wir können das. Insofern ist es auf jeden Fall extrem gut. Also kann ich es nur empfehlen. Auch mit dem Coach, den wir hatten – das war wirklich sehr gut investiertes Geld.“